Wegen Corona: Generation 50Plus nutzt Online-Banking und virtuelle Sprechstunden besonders stark

  • Fast alle Menschen in Österreich treffen Bekannte lieber persönlich als digital
  • Sechs von zehn Österreicherinnen und Österreichern erledigen Behördengänge bevorzugt virtuell

Die Menschen in Österreich haben wegen Corona viele Aktivitäten ins Netz verlagert. Acht von zehn Österreicherinnen und Österreichern nahmen während der Pandemie Termine verstärkt online statt persönlich wahr. Das gilt vor allem für Treffen mit Freundinnen und Freunden sowie Behörden- und Bankangelegenheiten. Die Generation 50Plus erledigte besonders häufig Termine mit Ärztinnen und Ärzten oder Kreditinstituten auf digitalem Wege. Virtuelle Behördengänge sind in der österreichischen Bevölkerung inzwischen sogar so akzeptiert, dass die überwiegende Mehrheit auch künftig daran festhalten will. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „Liquiditätsbarometer 2021 Österreich“ im Auftrag der TeamBank, für die mehr als 1.300 Menschen in Österreich im Alter von 18 bis 79 Jahren befragt wurden.

Wer wegen Corona Termine verstärkt online wahrnahm, nutzte das Netz vor allem für private Treffen. Die Hälfte der Befragten pflegte in Zeiten von Lockdowns und Kontaktbeschränkungen den Kontakt zu Freundinnen und Freunden häufiger virtuell. Dahinter folgen Behördenangelegenheiten, die vier von zehn Österreicherinnen und Österreichern verstärkt digital erledigten, und Bankgeschäfte (32 Prozent). Arzttermine, Arbeitsbesprechungen (je 30 Prozent) und Fortbildungen (26 Prozent) fanden ebenfalls öfter online statt. Im Vergleich mit anderen Altersgruppen zeigte sich die Generation 50Plus teilweise besonders offen für digitale Lösungen. So erledigten 40 Prozent von ihnen Bankangelegenheiten online und damit acht Prozentpunkte mehr als im Schnitt. Bei virtuellen Sprechstunden sind es 42 Prozent und damit zwölf Prozentpunkte mehr.

„Aufgrund der Einschränkungen durch Corona haben viele Menschen digitale Angebote, wie zum Beispiel Online-Banking erstmals ausprobiert“, sagt Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG. „Was sich bewährt hat, dürfte auch nach der Pandemie beibehalten werden. Dennoch werden persönliche Kontakte weiter eine wichtigere Rolle spielen, etwa wenn Bedarf nach ausführlicher Beratung besteht.“

Durchbruch für digitale Behördenangelegenheiten

Für virtuelle Behördengänge brachte die Pandemie den Durchbruch in der Akzeptanz: 63 Prozent der Befragten würden auch künftig gern Behördenangelegenheiten online durchführen. Bei allen anderen Aktivitäten bevorzugen die Menschen in Österreich den persönlichen Kontakt – vor allem bei Treffen mit Freundinnen und Freunden (94 Prozent), Wohnungs- und Hausbesichtigungen (90 Prozent) oder Konzerten (84 Prozent). Und selbst bei medizinischen Terminen ohne notwendige körperliche Untersuchung sind drei Viertel lieber vor Ort. Bei Bankangelegenheiten wie zum Beispiel Beratung in Sachen Geldanlage oder Kredit bevorzugen immerhin 39 Prozent der Befragten eine digitale Lösung. Das gilt vor allem für die Menschen ab 50 Jahren (42 Prozent).

„Corona hat Hemmschwellen abgebaut, sodass gerade die Generation 50Plus die Vorteile des digitalen Bankings erkannt hat“, sagt Mühlbauer. „Hinzu kommt, dass diese Altersgruppe bereits vergleichsweise viel Erfahrung in Geldangelegenheiten verfügt und deshalb geringeren persönlichen Beratungsbedarf hat als Jüngere.“

Auch für virtuelle Sprechstunden ist die Generation 50Plus besonders offen. Immerhin ein Drittel der über 50-Jährigen kann sich vorstellen, künftig den Weg zur Ärztin oder zum Arzt zu sparen und sie oder ihn digital zu konsultieren. Die Digital Natives sind hingegen besonders interessiert an Online-Fortbildungen. 42 Prozent der 18- bis 29-Jährigen wollen auch nach Corona daran festhalten und damit fünf Prozentpunkte mehr als im Durchschnitt.

Ausgaben für digitale Inhalte sind durch Corona gestiegen

In der Corona-Krise hat sich auch die Akzeptanz von kostenpflichtigen virtuellen Angeboten erhöht. Ein Drittel der Befragten gab für die Nutzung digitaler Inhalte mehr Geld aus als vor der Pandemie. Nur ein Fünftel ist grundsätzlich nicht bereit, für Online-Dienste zu bezahlen. Wer mehr in digitale Inhalte investierte, wollte vor allem Filme und Serien bei Streamingdiensten wie Netflix schauen (71 Prozent). Bei den 18- bis 29-Jährigen waren es sogar 80 Prozent. An zweiter Stelle folgen Online-Spiele und Musikangebote wie Spotify oder virtuelle Konzerte, für die jeweils 36 Prozent mehr Geld ausgaben. Außerdem investierten 21 Prozent mehr in Online-Fortbildungen und 13 Prozent in das Verfolgen von Sportveranstaltungen im Netz. Letzteres gilt besonders für die Generation 50Plus. 22 Prozent von ihnen bezahlten in Corona-Zeiten mehr für Anbieter wie Sky Sport.

Marc-Olivier Weber

Pressesprecher TeamBank AG

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