Studie: Überblick über die eigenen Finanzen sinkt bei den Jüngeren weiter

  • Neun Prozent der Menschen in Österreich kennen ihren finanziellen
    Spielraum für unvorhergesehene Ausgaben nicht
  • Notgroschen beträgt bei knapp einem Fünftel weniger als 500 Euro

Die Waschmaschine läuft nicht mehr, das Auto braucht neue Bremsen, der Laptop hat den Geist aufgegeben. Die meisten Menschen haben sich für unvorhergesehene Ausgaben einen Notgroschen zurückgelegt. Doch neun Prozent der Österreicherinnen und Österreicher haben keine Kenntnis darüber, wie hoch ihre Reserve ist. Bei den unter 30-Jährigen sind es sogar 12 Prozent (plus drei Prozentpunkte mehr als 2022). Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „TeamBank-Liquiditätsbarometer“, für die 1.521 Bürgerinnen und Bürger im Alter zwischen 18 und 79 Jahren im Juli 2023 befragt wurden.

Generell weiß nur rund ein Drittel der unter 30-Jährigen (34 Prozent) genau Bescheid, wie viel ihnen für unvorhergesehenen Ausgaben zur Verfügung steht. Die Menschen zwischen 30 und 49 sowie 50 und 79 Jahren sind besser informiert (43 bzw. 47 Prozent).

Auch im Bundesländervergleich gibt es Unterschiede: Während insgesamt nur 43 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher über ihren finanziellen Spielraum genau Bescheid wissen, tut dies in Oberösterreich, Kärnten und im Burgenland immerhin noch rund jeder Zweite. In Salzburg haben diese Kenntnis mit 36 Prozent, in Wien mit 37 Prozent und in Tirol mit 39 Prozent weit weniger Menschen als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Derzeitige und künftige finanzielle Situation

Sieben Prozent der Befragten steht gar kein Geld für unvorhergesehene Ausgaben zur Verfügung. Knapp ein Fünftel hat weniger als 500 Euro in Reserve. Dieser  Prozentsatz hat im Vergleich zum Februar 2023 vor allem bei den unter 30-Jährigen weiter zugenommen (plus sieben Prozentpunkte).
Allerdings sehen die Österreicherinnen und Österreicher optimistischer als noch im Februar in die Zukunft: In den nächsten drei bis fünf Jahren erwarten fast vier von zehn Bürgerinnen und Bürger eine Verbesserung ihrer finanziellen Lage. Gut ein Viertel rechnet mit einer Verschlechterung. Dieser Anteil ist gegenüber Februar um fünf Prozentpunkte gesunken. Eine Verbesserung der eigenen finanziellen Lage wird eher von Jüngeren als von Älteren erwartet. So schätzen 64 Prozent der bis 30-Jährigen die Zukunft deutlich bzw. etwas besser ein. Das tun lediglich 26 Prozent der 50- bis 79-jährigen Befragten.

„Insgesamt zeigen diese Ergebnisse, dass es in Österreich Herausforderungen im Bereich der finanziellen Stabilität gibt, insbesondere bei jüngeren Menschen,“ sagt Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG. „Gleichzeitig ist aber auch Optimismus bei den unter 30-Jährigen erkennbar. Das spiegelt die Hoffnung auf eine sich aufhellende konjunkturelle Großwetterlage in Europa wider.“

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