Menschen in Österreich investieren kurzfristig und sparen bei der Altersvorsorge

  • Studie zeigt Hang zu Bargeld und kurzfristigen Geldanlagen
  • Investitionen in Aktien und Wertpapiere eher gering

Wien / Nürnberg, 22. Juni 2023

Die Menschen in Österreich setzen eher auf konservative Finanzprodukte: Praktisch alle (99 Prozent) führen ein Girokonto, ebenfalls weit verbreitet sind Sparbuch / Sparkonto (42 Prozent) und Bausparvertrag (26 Prozent). 27 Prozent sparen, indem sie zu Hause Bargeld aufbewahren. Ausgerechnet die Digital Natives setzen auf Bargeld: 38 Prozent der 18- bis 29-Jährigen verwahren trotz mobiler und digitaler Angebote Scheine und Münzen daheim. Mit einer privaten Rentenversicherung können nur 20 Prozent aller Befragten aufwarten – und würden hier im Notfall auch sparen. Dies sind die Ergebnisse der repräsentativen Studie „TeamBank-Liquiditätsbarometer“, für die das Marktforschungsunternehmen YouGov 1.478 Bürger digital befragt hat.

Bargeld, Girokonto und Sparbuch / Sparkonto – kurzfristige Geldanlagen sind bei steigenden Zinsen beliebt in Österreich. Die häufigsten mittel- bzw. langfristigen Geldanlagen der Menschen sind Bausparverträge (26 Prozent) und Lebensversicherungen (17 Prozent). Insgesamt besitzen 58 Prozent mittel- bzw. langfristige Geldanlagen – bei denjenigen mit gutem Finanzwissen sind es 73 Prozent. Die selbsternannten Finanzprofis investieren auch überdurchschnittlich oft in Aktienfonds – 21 Prozent haben diese und damit neun Prozentpunkte mehr als der Durchschnitt. Ebenso setzten sie vermehrt auf Kryptowährungen (15 Prozent) und Einzelaktien (13 Prozent). Der Durchschnitt liegt bei acht bzw. sechs Prozent. In Aktienfonds und Wertpapiersparpläne investieren nur je zwölf Prozent aller Befragten. Bei den Finanzexperten sind es hingegen 20 Prozent. Eine private Rentenversicherung besitzt nur jeder Fünfte – vorwiegend als betriebliche Altersvorsorge.

Wenn‘s knapp wird, muss die Altersvorsorge herhalten

Die Inflation zehrt seit Monaten kräftig an der Kaufkraft der Bevölkerung. Knapp ein Viertel (24 Prozent) der Befragten überzieht schon mal das Konto. Dabei nehmen die Menschen über 50 Jahren den Dispo-Kredit deutlich häufiger in Anspruch (29 Prozent) als die 18- bis 29-Jährigen (13 Prozent).

Wenn die Menschen in Österreich jeden Monat 100 Euro sparen müssten, dann würden sie ihre Aufwendungen nicht nur bei Kleidung, Urlaub und Freizeit reduzieren. Fast ein Viertel würde die Ausgaben auch im Bereich Geldanlagen und Altersvorsorge einschränken. 61 Prozent der Befragten könnten sich vorstellen, an Kleidung und Schuhen zu sparen. Für mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung käme der Verzicht auf Urlaub (53 Prozent) oder Freizeitaktivitäten, Sport und kulturelle Veranstaltungen in Frage (51 Prozent). 23 Prozent würden den Rotstift auch bei ihren Geldanlagen und Altersvorsorgeprodukte ansetzen. Vor allem in Niederösterreich (26 Prozent) und der Steiermark (25 Prozent) herrscht dazu große Bereitschaft. Deutlich seltener (18 Prozent) sparen die Menschen hingegen beim Handy – die Bereitwilligkeit hat hier sogar nochmals abgenommen (minus drei Prozentpunkte).

„Steigende Preise für Lebensmittel, Mieten und viele andere Dinge setzen immer mehr Haushalte unter Druck. Dennoch ist die Beendigung oder Reduzierung der privaten Anlagen nur auf den ersten Blick eine Möglichkeit, Geld zu sparen. Wer im Alter optimal abgesichert sein möchte, kommt an einer zusätzlichen privaten Vorsorge nicht vorbei.“, sagt Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG.

Marc-Olivier Weber

Pressesprecher TeamBank AG

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